Fortbildung zum Thema „Nähe und Distanz“ – Fachkräfte reflektieren professionelles Handeln

Am 11. September 2025 nahmen Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen des Diakonischen Werkes Eichsfeld-Mühlhausen e.V. an einer intensiven Fortbildung zum Thema „Nähe und Distanz in der Sozialen Arbeit“ teil. Geleitet wurde die Veranstaltung von Cornelia Stieler, erfahrene Referentin und Dozentin der Waldakademie Machern, die mit hoher Fachkompetenz und großer methodischer Vielfalt durch den Tag führte.

Nähe – Distanz: ein Spannungsfeld mit Bedeutung

Das Thema „Nähe und Distanz“ ist für Fachkräfte der Sozialen Arbeit ein zentrales Spannungsfeld. Denn in kaum einem anderen Berufsfeld spielen zwischenmenschliche Beziehungen eine so wichtige Rolle wie hier. Mitarbeitende begegnen Menschen in schwierigen, oft krisenhaften Lebenssituationen – mit Empathie, Offenheit und einem hohen Maß an persönlichem Einsatz.

Doch diese Nähe hat Grenzen. Professionelle Distanz schützt nicht nur die eigene psychische und emotionale Gesundheit, sondern ist auch Voraussetzung für eine tragfähige und verantwortungsvolle Begleitung. Die Frage nach dem „richtigen Maß“ ist dabei nicht leicht zu beantworten – und hängt von vielen Faktoren ab: von der Rolle, vom Setting, vom Gegenüber und nicht zuletzt von der eigenen Persönlichkeit.

Theorie trifft Praxis – und die eigene Haltung

In der Fortbildung wurde dieses Spannungsfeld aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet:
Wie gestalten wir Nähe, ohne vereinnahmt zu werden? Wann ist Distanz notwendig – und wie setzen wir sie, ohne abweisend zu wirken? Was sagt meine Körpersprache, wie reagiere ich auf Grenzüberschreitungen – und welche Rolle spielt meine eigene Biografie dabei?

Cornelia Stieler gestaltete den Fortbildungstag abwechslungsreich und praxisnah. Neben theoretischen Impulsen zur professionellen Rollengestaltung, Kommunikation und Beziehungsgestaltung gab es Raum für Fallbesprechungen, Selbstreflexion und kollegialen Austausch. Die Teilnehmenden brachten ihre eigenen Erfahrungen ein, diskutierten Herausforderungen aus dem Arbeitsalltag und entwickelten gemeinsam Handlungsstrategien.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der Ressourcenstärkung der Fachkräfte selbst: Wie erkenne ich meine Belastungsgrenzen? Welche Warnsignale gibt es? Und welche Haltung hilft mir, auch in emotional anspruchsvollen Situationen klar, ruhig und präsent zu bleiben?

Positive Resonanz und nachhaltige Impulse

Die Rückmeldungen aus der Gruppe waren durchweg positiv. Viele Teilnehmende empfanden den Austausch als bereichernd und berichteten, dass sie sich sowohl fachlich gestärkt als auch in ihrer Rolle bestätigt fühlten. Besonders geschätzt wurde die offene, vertrauensvolle Atmosphäre, die es ermöglichte, auch persönliche Themen anzusprechen und voneinander zu lernen.

Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt:
„Diese Fortbildung hat mir geholfen, mein eigenes Verhalten bewusster wahrzunehmen – und in Zukunft noch klarer für mich selbst und meine Klientinnen und Klienten da zu sein.“

Ein wichtiger Beitrag zur Qualität Sozialer Arbeit

Die Fortbildung zum Thema „Nähe und Distanz“ war nicht nur ein Tag des Lernens, sondern auch ein wichtiger Impuls für die tägliche Arbeit in den verschiedenen Einrichtungen des Diakonischen Werkes. Sie zeigt, wie essenziell regelmäßige fachliche Reflexion, Austausch im Kollegenkreis und Weiterbildung sind – gerade in einem Berufsfeld, das hohe emotionale und soziale Anforderungen stellt.

Wir danken Frau Cornelia Stieler herzlich für diesen erkenntnisreichen, lebendigen und stärkenden Fortbildungstag.
Mit ihrer professionellen, zugewandten und klaren Art hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen – und uns auf unserem Weg als Fachkräfte der Sozialen Arbeit ein Stück weiter begleitet.